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Schrecksekunden vor Rennende – BMW bleibt auf der Döttinger Höhe liegen

 

Durch einen beherzten Einsatz von Adrenalin schafft es das Team um Jacob Erlbacher im Qualifikationsrennen zu 24h-Rennen doch noch ins Ziel. Auf P2 liegend fallen Jacob Erlbacher, Fabienne Wohlwend, Marvin Kobus und Maximilian Kurz auf P4 zurück.

 

Erst nach der Zielflagge ist ein Rennen wirklich vorbei. Das musste das Team um Jacob Erlbacher am vergangenen Sonntag, den 9. Mai, am Nürburgring am eigenen Leib erfahren. Nun ist die Feuertaufe bestanden, der Schreckmoment knapp vor Rennende überstanden und nun geht es an die Fehlersuche. Es ist zu vermuten, dass ein Elektronikfehler den BMW 330i die Spritzufuhr kappte. Möglicherweise hat sich auch ein Sensor im Tank gelöst. Ein vorzeitiges Rennaus hätte diesem jungen und hochmotivierten Team die Teilnahme am 24H-Rennen Anfang Juni kosten können.

Aber zurück zum Anfang.

Jacob Erlbacher, der bereits mit dem BMW 330i von Adrenalin Motorsport zwei Rennen der NLS bestritten hatte, ging an diesem Wochenende mit zwei neuen Teampartnern und Fabienne Wohlwend ins Qualifikationsrennen um sich für das legendäre 24h-Rennen in der „Grünen Hölle“ vorzubereiten. Marvin Kobus hatte Erlbacher in 2020 bei Ahrtal Motorsport kennen und schätzen gelernt und brachte mit Kurz einen weiteren Fahrer ins Spiel. So fanden sich die vier kurzfristig zusammen. Einziger Haken: Weder Kobus noch Kurz hatten die dazu nötige Lizenz. Diese zu erwerben bot das Qualifikationsrennen mit seinen 6 Stunden.

„Wäre dieses Rennen nicht regulär mit einer Zieleinfahrt geendet, hätte es uns den Start in dieser Konstellation für das 24h-Rennen gekostet“, so Erlbacher.

Die Feuertaufe ist jedoch bestanden und das Team funktioniert auch unter massivem Druck. Das ist wohl die beste Qualifikation, denn in 24 Stunden wird es mehr als einen Schreckmoment geben. Die Stecke am Nürburgring ist für seine Überraschungen bekannt und fordert von jedem Teammitglied volle Konzentration und Einsatz.

Das Qualifying am Samstag verlief ohne große Zwischenfälle. Erlbacher, der Teamsetter, fuhrt zwar mit älteren Reifen und wurde ich seiner schnellsten Runde gleich zweimal von einem Audi R8 ausgebremst, aber mit P3 als Startplatz ein gutes Ergebnis für das bevorstehende 6h-Rennen am Sonntag. „Im Q2 am Sonntagmorgen durfte ich neue Nexen Tires probieren. In der gezeiteten Runde konnte ich so noch eine 1 Sekunde herausholen. Ein tolles Gefühl und ein Vorgeschmack was mit erstklassigem Material noch zeitmäßig möglich ist“, so Erlbacher. 

Für Erlbacher ging es um 12 Uhr an den Start. „Mein erster Rennstart auf der Nordschleife. Ein toller Moment und er war gut. Ich konnte mich im Feld durchsetzen und Lackaustausch mit anderen vermeiden. Ein M2 und ein Cayman haben mich zwar etwas aufgehalten, aber ich bin trotzdem auf P2 vorgekommen und konnte dann auch die Pace mit unserem Schwerster-Auto mit der Nummer 330 mithalten. Den Anstand zum Drittplatzierten baute ich Runde für Runde weiter aus. Die Überrundungen von den GT3s waren eine gute Übung und beeindruckend. Nur im ersten Stint fährt einmal die gesamte Kolonne dieser schnelleren Klasse an einem in geballter Form vorbei. Ein tolles Gefühl und ein intensiver Verstärker meines persönlichen Traums. Irgendwann sitze ich auch in so einem Fahrzeug und dieses Irgendwann rückt immer näher“, da ist sich Erlbacher sicher.

„Meine Aufgabe war es in diesem Rennen nach vorne zu kommen. Das habe ich gemacht. Das Schwesterauto zu überholen war nicht der Fokus, sondern die Reifen nicht schmutzig zu fahren und konstante gute Zeiten abzuliefern, um dann ein gutes Auto an den nächsten zu übergeben, “ erklärt Erlbacher.

Das konnte der junge Böblinger mit Bravour abliefern und mit mehr als 2 Minuten zum Drittplatzierten den BMW mit der Nummer 331 an Fabienne Wohlwend abgeben. Wohlwend, Kobus und Kurz fuhren ihre Stints wie geplant und konnten die Position halten. Ein vorhersehbares und gutes Rennen. Doch erst nach der Ziellinie ist ein Rennen zu Ende und so gab es 45 Minuten vor Rennende doch noch einen Schockmoment. „Das Rennen mit allen Zeiten und Infos sehen wir in der Box, wissen wo unser Fahrer gerade ist und welche Geschwindigkeiten er oder sie in den einzelnen Sektoren fährt. Plötzlich sahen wir den Stillstand bei Marvin, der eigentlich in die Box kommen sollte um an Maximilian zu übergeben. Ihm fehlten noch 4 Runden für seine Lizenz, “ berichtet Erlbacher. „Am Monitor sahen wir unser Auto auf der Döttinger Höhe an der Seite stehen, unversehrt aber bewegungslos. Über Funk kam die Nachricht, dass die Benzinanzeige auf Null gefallen sei und wohl der Sprit ausgegangen sei.“ Die Folgen im Kopf, fuhren Teamkollegen zum Auto an die Strecke füllten nach und Kobus kam so doch noch in die Box um das Fahrzeug an Kurz zu übergeben. Nur 35 Liter konnten nachgetankt werden, also definitiv kein Fehler der Betankung. „ Max berichtete von Fehlermeldungen im Wagen während seiner letzten Runden, aber egal. Er ist ins Ziel gekommen, hat seine Runden. somit seine Lizenz und wir unser Team für die 24 Stunden komplett,“ freut sich Erlbacher.

Alles richtig gemacht. So das Resümee. „Nur die gemeinsame Aktion bringt uns weiter. Kilian unser Renningenieur wird auf Fehlersuche gehen und den BMW für das 24h-Rennen auf Herz und Nieren prüfen. Auf ihn können wir uns verlassen und darauf kommt es bei diesem anspruchsvollen Rennen an. Die Teamleistung zählt und dass die da ist, haben wir alle zusammen unter Beweis gestellt. Mit dem 4. Platz können wir gut leben und so freuen wir uns auf das nächste Rennen und ein unvergessliches erstes Mal in der grünen Hölle.“  

 

Das schreibt Die Kreiszeitung Böblinger Bote:

Jacob Erlbacher - Schrecksekunden auf dem Nürburgring - 2021 Kreiszeitung Böblinger Bote

Jacob Erlbacher - Schrecksekunden auf dem Nürburgring - 2021 Kreiszeitung Böblinger Bote

 

Das schreibt die Sindelfinger Zeitung / Böblinger Zeitung:

Jacob Erlbacher - Schrecksekunde auf der Döttinger Höhe - 2021 -Sindelfinger Zeitung / Böblinger Zeitung

 

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